MetaCheck: Ist Gen-Diät mein Schlüssel zum schlanken Leben? | BUNTE.de

2021-12-30 13:59:36 By : Mr. Blanche Zhou

von Veronika Mahler 07.03.2019, 07. März 2019 um 13:51 Uhr

Kein Brot, keine Nudeln und möglichst viel Sport - so sah mein Sommer aus. Mit der Bikini-Figur sollte es dennoch nicht klappen. Dann entdeckte ich die Gen-Diät (auch als Meta-Check bekannt). Wie es mir damit ergangen ist, liest du hier!

Zugegeben, ich war schon immer übergewichtig. Sämtliche Diäten und Ernährungsumstellungen scheiterten. Sport brachte auch nicht den gewünschten Effekt. Nach 10 Wochen Low Carb und gerade mal einer Abnahme von 3,8 Kilo hatte ich nach dem Sommer echt genug von der ganzen Schinderei. Dann sah ich einen Beitrag im Fernsehen über die Gen-Diät. Gleich machte ich mich an die Suche im Internet, um was es sich da handelt.

Die Firma, die das Konzept entwickelt hat, ist die CoGAP. Und es handelt sich auch gar nicht um eine Diät, sondern vielmehr eine Analyse, welcher genetische Stoffwechsel-Typ ich bin. Eingeteilt sind diese dann in Meta-Typen: Da gibt es den Alpha-Typ, der sich vor allem proteinreich ernähren sollte, der Beta-Typ verstoffwechselt Proteine und Fette besonders gut, Gamma-Menschen können Kohlenhydrate besser verwerten und der Delta-Typ springt besonders gut auf kohlenhydratreiche und fetthaltige Nahrungsmittel an.

Nach einem oralen Abstrich (hört sich schlimmer an, als es ist) wurde das „Wattestäbchen“ ins Labor nach Köln geschickt. Gut drei Wochen wartete ich sehnsüchtig auf Post. Als der große braune Umschlag ankam, war die Neugierde groß. Und tatsächlich, all der Verzicht auf Nudeln, Brot und Co. war völlig umsonst: Ich darf ab sofort wieder Kohlehydrate essen - und bin somit der Gamma-Typ. Zwar darf ich hauptsächlich Kohlenhydrate in Form von Vollkorn zu mir nehmen, aber das ist mir persönlich sowieso schon immer lieber gewesen.

„Ist das diese Meta-Diät? Damit hat meine Mutter 25 Kilo abgenommen“, erzählte mir auch prompt meine Kollegin. Genau die positive Stimmung, die ich gebraucht habe.

Im Paket mit meinen Werten, was ich essen darf, welchen Sport ich machen sollte, war auch ein vierwöchiger Plan zu Beginn der Umstellung. Und puh sah das nach wenig aus ... Gestern gabs noch einen Donut (zum Tschüss sagen...), heute geht es los mit der Ernährungsumstellung. Aber: Gar nicht mal so schlimm!

Woche eins meiner Testphase der Gen-Diät startete ich mit der „Nudelwoche“. Doch von vorne: Zum Frühstück gab es 5 EL Haferflocken mit Milch und Obst. Was mir zu Beginn sehr wenig vorkam, hat doch länger gesättigt, als erwartet. Wenn im Laufe des Vormittags das kleine Hüngerchen kam, gab es keinen Müsliriegel oder Schokolade, sondern einen Apfel. Auch gut.

Zu Mittag gab es eine Handvoll Nudeln mit Gemüse und Hühnchen. Auch das war noch richtig lecker. Und zum Abendbrot gab es tatsächlich Brot! Zwei Scheiben mit Rohkostsalat. Der Himmel auf Erden für einen Brotfreund wie mich. Natürlich Vollkorn, aber das mag ich sowieso mehr als Weißmehl.

Zur Ernährungsumstellung gibt es dreimal die Woche Sport. Nicht mehr Schwimmen oder Joggen, sondern Schnellsportarten. Sprich: Ich fange wieder an mit dem Aerobic vor dem Fernseher und gehe jetzt im Intervall laufen. Macht auch Spaß und powert mindestens genauso aus.

Ich muss allerdings auch gestehen, ich habe gesündigt. Als wir Samstagabend im Kino waren, habe ich in die Popcorn-Tüte meiner Freundin gegriffen. Mehrmals. Doch die Bilanz nach der ersten Woche erfreut mich dennoch: Minus einem Kilo!

Ja, so macht das wirklich Spaß mit der Abnehmerei.

Monatelang habe ich auf Reis und Co. verzichtet. Doch in Woche zwei meiner Gen-Diät darf ich endlich wieder asiatisch essen. Zumindest Reis. Auch hier Vollkorn. Dazu gibt es Gemüse, bevorzugt in Soja-Sauce. Könnte schlimmer sein. Morgens und abends gab es übrigens in der zweiten Woche Brot. Und Joghurt mit Honig. Ich würde es schon fast als Schlaraffenland bezeichnen.

Obwohl es anfangs nach ganz schön wenig Essen klang, bin ich doch immer gut gelaunt (würde ich jetzt mal so sagen, sollte ich die Kollegen dazu befragen?) und nicht hungrig. OK, das liegt vielleicht auch daran, dass ich mir hin und wieder ein Stück mehr Obst erlaube, als es auf dem Plan steht. Aber besser eine Mandarine als ein Stück Schoki, oder?

In Sachen Sport probiere ich neben Jillian Michaels übrigens jetzt auch Yoga aus. So als Ausgleich. Das einzige, was mir der Sport am Boden allerdings bringt ist, dass ich den Staub unterm Sofa entdecke. Merke: Das ist definitiv nichts für mich.

Meine Sünde in Woche zwei war übrigens die Halloween-Party, die ich mit meiner Freundin besuchte. Eine Flasche Sekt genehmigten wir uns während des Stylens. Die zwar verboten war, aber sich auch gar nicht auf der Waage bemerkbar machte. Ich konnte das Kilo aus der Vorwoche sogar noch einmal übertreffen und war am Ende tatsächlich 1,8 Kilogramm leichter als in der Vorwoche.

Ich gebe es zu, Woche drei möchte ich am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen. Es standen wieder Nudeln auf dem Speiseplan. Leider waren diese nicht mehr so lecker wie noch in Woche eins. Nichts passte. Der Spinat schmeckte eklig, das Hähnchenfleisch war öde. Das kann doch nicht sein, dass ich nach all den Jahren meiner Liebe zu Pasta, diese langsam verloren ging? Brennt mein Herz jetzt für Reis und Currys?

Ich kämpfte mich durch die Woche, in der auch nach Monaten mal wieder ein Heimatbesuch auf dem Plan stand. Dazu musste erst mal Mama angerufen werden mit genauen Instruktionen, was sie zu kaufen hatte. Haferflocken, Joghurt und Vollkornnudeln. Dazu viel Gemüse. Vier Tage sollte ich bei meinen Eltern verbringen. Vier Tage ohne meine eigene Küche. Und noch dazu Extremsituationen wie Abschlussfeier mit Buffet und Sonntagsbrunch mit Freunden.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich tatsächlich mehr aß, als ich es gedurft hätte. Ich griff zweimal beim Tortellinisalat mit öligem Dressing zu. Das Nachspeisenbuffet musste auch getestet werden: Schokopudding, Törtchen und Cremes. Besonders stolz machte mich allerdings mein Durchhaltevermögen, was Alkohol und den Mitternacht-Crêpes anging.

Dennoch. Als ich am Donnerstag nach dem verheerenden Wochenende auf die Waage stieg, strahlte mir nicht eine neue Zahl entgegen, sondern die gleiche, wie schon in der Vorwoche. Verflixt! Oder doch lieber: Glück gehabt, Moppi?!

Ja, ich kann kochen. Nicht umsonst sehe ich aus, wie ich aussehe. Während viele abnehmen, nachdem sie das elterliche Nest verlassen, blieb bei mir alles gleich. Denn Moppi hat schließlich in der Schule bereits gelernt, wie man richtig kocht. Ja richtig gehört, damals lernte man in bayerischen Schulen noch, wie man Spargel schält und Gulasch anbrät. So auch ich. Doch es scheint, als hätte sich im Laufe der Jahre ein Automatismus bei mir eingeschlichen. Ich kochte kaum noch Neues, sondern immer das Gleiche. Und das wurde mir in Woche 4 zu langweilig.

Es sollte Kartoffeln geben. Aber sieben Tage gekochte Kartoffeln mit Quark, nur weil es geil schmeckt und einfach ist, waren mir zu blöd. Also suchte ich mir Inspiration. Im CoGap-Shop wurde ich fündig. Ein auf mich und meine Bedürfnisse abgestimmtes Kochbuch. Rezepte für 30 Tage: Früh, Mittag, Abend. Obwohl der Spaß nicht ganz billig war, schlug ich zu. Wäre doch gelacht, wenn es damit nicht klappen sollte.

Kurz nachdem die Bestellung rausging, wurde mir das Buch auch schon zugeschickt. Knäckebrot mit Früchtequark zum Frühstück, überbackener Lachs mit Kartoffelkruste zum Mittag, Rote Beete-Auflauf zum Abendessen – ja, klingt gut, schmeckt besser.

Ich kochte vor, soviel ich konnte, denn dreimal am Tag konnte ich mit Schichtdienst nicht am Herd stehen. Aber all die Zeit in der Küche als kleine Haushaltsfee wurde belohnt: Ich nahm wieder ab und erfreute mich endlich wieder über die neue Zahl auf der Waage.

Vier Wochen MetaCheck und ich bin wie ausgewechselt. Ja, das Programm erfordert Disziplin. Aber irgendwann hat man die Grammangaben verinnerlicht, weiß, was man essen darf, achtet auf seine Snacks. Es ist nun mal eine Ernährungsumstellung. Und so sehr es mich schmerzt, dass ich fortan viele Lebensmittel nicht mehr essen sollte, so sehr freute es mich von Woche zu Woche ein Ergebnis auf der Waage zu sehen.

Binnen dieser kurzen Zeit bin ich meinem Traumgewicht ein Stückchen näher gekommen – insgesamt purzelten fünf Kilo. Schlank bin ich immer noch nicht, aber, ich kämpfe weiter. Und dank MetaCheck weiß ich jetzt auch, was mich auf diesem Kampf begleiten wird: Kohlenhydrate!