Spitex St.Gallen verzeichnet Verlust von 1,7 Millionen Franken

2022-05-29 07:56:33 By : Ms. lancy liu

Vor gut einem Jahr wurde die Spitex St.Gallen AG gegründet, um auf dem ganzen Stadtgebiet als Einheitsorganisation den gesetzlichen Versorgungsauftrag zu übernehmen. Seither gibt es immer wieder Turbulenzen: zuerst 40 Kündigungen innert zwei Monaten und nun ein Defizit von 1,7 Millionen Franken. Jetzt wollen die Verantwortlichen ein Massnahmenpaket schnüren, um die finanzielle Situation zu verbessern.

Die bislang provisorisch vorliegende Jahresrechnung 2021 der Spitex St.Gallen AG schliesst mit einem Verlust von rund 1,7 Millionen Franken ab. Die drohende Unterkapitalisierung erfordert deshalb ein Massnahmenpaket. Dies teilt die Spitex St.Gallen AG in einem Communiqué mit.

Eine ordentliche Revision soll die Entscheidungsgrundlage für die Ausgestaltung dieses Pakets liefern sowie Auskunft geben über den effektiven Kapitalbedarf. Eine entsprechende Vorlage ans Parlament sei per Mitte Jahr vorgesehen. Ziel sei die Wiederherstellung der ursprünglichen Kapitalbasis.

Die neue Einheitsspitex der Stadt nahm den Betrieb am 1. Januar 2021 auf und geriet wenige Wochen danach in Turbulenzen. Sie startete mit einem Unterbestand von 30 Mitarbeitenden, hinzu kamen 40 Kündigungen innerhalb von zwei Monaten. Sowohl die Rekrutierungen als auch die Überbrückung mit temporären Arbeitskräften führten zu wesentlich höheren Personalkosten, schreibt die Spitex St.Gallen AG in ihrer Mitteilung.

Wegen des anhaltenden Wirbels trat der Geschäftsführer Michael Zellweger Ende Mai zurück. Seitdem leitet Verwaltungsrätin Anna Ravizza interimistisch die Spitex St.Gallen AG – und wird dieses Mandat bis Ende 2022 weiterführen, da noch keine neue Geschäftsführung gefunden werden konnte.

Auch Schulungen und Nachschulungen im Bereich der Prozesse und der IT haben laut Mitteilung für zusätzliche Ausgaben gesorgt. Es zeigte sich zudem, dass die Produktivität tiefer als erwartet war. Diese tieferen Leistungsstunden führten zu tieferen Einnahmen.

Nun seien Massnahmen notwendig, um die Spitex St.Gallen AG langfristig zu stärken. Die Revisionsgesellschaft OBT AG soll eine ordentliche Revision mit erweiterter Analyse durchführen. Anschliessend will die Spitex St.Gallen AG dem Stadtparlament Vorschläge zur finanziellen Sicherung des Versorgungsauftrags unterbreiten. (pd/nat)

Im April 2021 schreibt Sonja Lüthi: "Geben Sie den Verantwortlichen Gelegenheit zu beweisen, dass sie ihr Handwerk verstehen und ihrer Aufgabe gewachsen sind." Dies nach den massenhaften Kündigungen des Spitex-Personals. Wie sich heute zeigt, ist Frau Lüthi, wie schon damals vermutet, dieser Aufgabe nicht gewachsen. Aber es sind immer die Umstände, nicht die Zuständigen für das Übel verantwortlich. 

Herr Neff, sind Sie als Freiwilliger in der Lage, Insulin zu injizieren, Pflegebedürftige zu mobilisieren, offene Wunden zu verbinden, Krebskranke zu waschen / duschen? Sind Sie in der Lage, Medikamente korrekt zu verabreichen, Bettlägerige umzupositionieren, Kinaesthetics anzuwenden? In der Spitex geht es nicht um Wäsche waschen oder Suppe kochen - da sind Fachpersonen gefragt.