Tour Archiv - KunstDuesseldorf.de

2021-11-29 09:28:29 By : Mr. Hyken Lam

KUNST zum Anschauen & KUNST zum Kaufen

Von Sven Blatt Fotobanner: Almut Rabenau - "Daumen mal oder Daumen mal Pi"

Wie jedes Jahr lädt die KUNSTAKADEMIE DÜSSELDORF das interessierte Publikum zu einer TOUR in die altehrwürdigen, breiten Mauern ein. KunstDüsseldorf hat sich für seine Leserschaft bereits einen ersten Eindruck von der ausgestellten Kunst gemacht.

Eines vorweg: Dieses Jahr ist auf jeden Fall einen Besuch wert: Zahlreiche und abwechslungsreiche Abschlussarbeiten werden in Nachbarschaft zu den künstlerischen Arbeiten der noch jüngeren Semester präsentiert. Auffällig ist jedoch, dass einzelne Thesen bereits künstlerisch sehr ausgereift und stimmig sind, während man sich bei anderen Präsentationen, z.

Einige der Arbeiten zeichnen sich durch eine ganz eigene Bildsprache aus. Zu nennen sind hier sicherlich noch Jana Kurashvili (Klasse Anzinger), der dänische Künstler Mikkel Möller Petersen (Klasse Abts) und Maximilian Siegenbruk (Klasse Anzinger).

Jana Kurashvili zieht den Betrachter in ihren Bann, indem sie ihn scheinbar in eine Welt kindlicher Erinnerungen an längst vergangene Tage entführt. Unterstützt wird dies durch eine lebendige, auffällige Farbgebung und eigenwillige szenisch-perspektivische Verzerrungen, wie man sie sich aus Kindheitsträumen vorstellen kann.

Auch Mikkel Möller Petersens Arbeiten zeichnen sich durch einen ganz eigenen „Draufsicht“ auf seine imaginierten Szenen aus, die meist verspielt sind und eine gewisse Lebensfreude, manchmal aber auch nüchtern und streng vermitteln.

Maximilian Siegenbruk beeindruckte mit seinem fast monumentalen Kunstwerk, einer Bilderwand im wahrsten Sinne des Wortes: Er reihte eine Vielzahl kleiner Formate neben-, über- und untereinander an, die ineinander übergehen, sich fortsetzen, sich weiterentwickeln und so bilden schließlich ein großes Ganzes. die sich ebenfalls im Laufe der Zeit entwickelt und einem ständigen Wandel unterliegt, indem einige dieser kleinen Formate durch andere oder durch zusätzliche, völlig neue ersetzt werden.

Dazwischen fühlt sich der Betrachter (Zuschauer?) auch an Künstler wie Hockney oder Immendorff erinnert. Aber auch Zitate und Referenzen können gut und legitim sein. Schließlich ist es am besten, von den Besten zu lernen.

Eine ganz besondere Idee für die Präsentation ihrer Kunst hatten die Künstler Alexandro Böhme, Andreas Jonak und Jonathan Auth mit ihrer Installation „Tölke Eck“. Sie wollten weg von einer sterilen White-Cube-Präsentation hin zu einer realistischeren (populäreren?) Präsentation ihrer Kunst. So verwandelten sie eines der Akademie-Studios schnell in eine temporäre Bar mit komplettem Mobiliar inklusive Fassbier. Zudem wurde das große Fenster mit einem eigens konstruierten, neuen Fenster künstlerisch gestaltet. Man muss diese Installation als Gesamtkunstwerk begreifen, denn die dort präsentierten Einzelbilder sind ein „Nebeneffekt“ der Kneipenatmosphäre, das hängt aber auch davon ab, wie schnell man sich von dem Raum an sich aufsaugen lässt bzw. wie schnell Sie greifen nach dem Pils. Auf jeden Fall eignet sich dieser Ort, um schneller ins Gespräch über Kunst (oder andere Dinge) zu kommen, wo sonst in den Weiten der großen Ateliers vielleicht die eine oder andere Barriere überwunden werden muss.

Die Führung ist von morgen, Mittwoch, 6. Februar 2019, bis einschließlich Sonntag (10. Februar) für die Öffentlichkeit zugänglich. Du solltest dir dafür etwas Zeit nehmen und drei bis vier Stunden einplanen, damit du die Kunst genießen kannst. Es schadet auch nicht, ab und zu eine kleine Pause auf dem ein oder anderen Sofa im Saal der Kunstakademie einzulegen.

Die jährliche „Tour“ der Düsseldorfer Kunstakademie findet 2019 vom 6. bis 10. Februar von 10 bis 20 Uhr statt. Auch diese Ausstellung zum Semesterende ist ab dem 6. Februar 2019 für die Öffentlichkeit zugänglich.

  Kunstakademie Düsseldorf Eiskellerstraße 1 40213 Düsseldorf  

(Der Artikel wurde gerade um eine Galerie weiterer sehenswerter Werke ergänzt - siehe am Ende des Artikels) Seit gestern bringt der sogenannte Rundgang durch die Düsseldorfer Kunstakademie die Kunst buchstäblich „bis an die Decke“ zurück – und weil es scheint immer noch nicht genug zu sein, zwei studenten haben sich mit ihrer leistung geirrt (ist schon genug durch die schlagzeilen gewandert, daher will ich hier nicht weiter darauf eingehen).

Am Eröffnungstag - also unter der Woche - haben kunstbegeisterte Pilger die Möglichkeit, auf den Eiskellerberg zu gelangen. Der Einlass ist dann relativ schnell – so wie Besucher, die die Kunstakademie verlassen, herausrieseln, werden einige nachgefüllt.

Die bis Sonntag frei zugängliche Jahresausstellung teilen sich wie jedes Jahr die angehenden Künstlerinnen und Künstler, die sich noch mitten im Studium befinden, mit den Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademie, die selbstverständlich ein Mehr großzügigen Platz in ihren jeweiligen Abschlusspräsentationen. Der Anteil der Abschlusspräsentationen scheint in diesem Jahr besonders groß zu sein.

Ansonsten präsentieren sich die einzelnen Klassen künstlerisch – und das meine ich positiv – sehr inhomogen. Während es in früheren Jahren durchaus möglich war, aus der Kunst eines Studenten auf seine Professoren zu schließen und die jeweilige „Schule“ einen sichtbaren prägenden Einfluss hinterließ, ist dies heute fast nicht mehr möglich (außer vielleicht in der Fritsch-Klasse, wo man kann dann eine bestimmte Handschrift erkennen).

Das ist auch gut so, denn letztlich soll neue Kunst entstehen und z. B. nicht nur ein weiterer Immendorff-Schüler. Auch wenn man sich der großartigen Kunst, die die Düsseldorfer Kunstakademie hervorgebracht hat, durchaus bewusst ist (und in diesem Jahr haben einige davon Eingang in die aktuell gezeigten Arbeiten gefunden), möchte man ganz klar seinen eigenen Weg gehen.

Auch in der Vermarktung der eigenen Kunst beschreitet man jetzt Neuland, weg von der Ecke, wo man früher Aussagen hörte wie man Kunst um der Kunst willen macht und alles andere (wie die Finanzierung einer Existenz) zunächst und zunehmend nicht von Interesse wäre professionelles Selbstmarketing schon während des Studiums. Wo früher – wenn überhaupt – gedruckte Visitenkarten standen, werden nun Flyer aus schwerem Hochglanzpapier darüber drapiert und die Flure mit aufwendig produzierten Postern (fast tapeziert) geschmückt. Auch eine von Studierenden initiierte Web-Galerie (www.kunstakademie.gallery) wurde gerade gestartet.

Kritiker mögen dies als Kommerzialisierung verunglimpfen, aber warum sollte die Kunst davon verschont bleiben oder nicht dürfen, wenn sich das Rad überall immer schneller dreht und durch hochrangige „Vorbilder“ vorgelebt wird. Aber wer sagt, dass Kunst nur dann gut ist, wenn sie aus Hunger entsteht? Aber ob man in Sachen Selbstvermarktung bis zu Meral Alma gehen muss, die eine Videoproduktionsfirma mit zwei Kameramännern, Visagistin und Produzentin engagiert hat, um ein Imagevideo für einen Rundgang durch die Kunstakademie zu drehen, das ist eine offene Frage. Meral Alma "Schrein"

Jeder Künstler muss die Entscheidung für sich selbst treffen. Es ist auch die Frage: Wie viel Aufmerksamkeit brauche ich, um als Künstler erfolgreich zu sein und wann schadet mir das. Oder vielleicht ist das nur Ihr ganz normaler „Zirkus des Lebens“, wie Alma ihre Ausstellung nannte.

Aber dann gibt es auch die gegenteiligen Gegenbeispiele – namenlose, meist in den Fluren aufgehängte und immer noch künstlerisch interessante Werke. Aber das soll es zu diesem Thema sein.

Besonders beeindruckend sind in diesem Jahr die Klassen Grosse, Gursky und Anzinger.

Die Klasse Grosse hat es verstanden, den Ausstellungsraum als Gesamtkunstwerk zu inszenieren und dennoch die einzelnen Werke gleichberechtigt, inklusive aller 3 Dimensionen, nebeneinander zu stellen.

Die Gurski-Klasse besticht durch ihre Professionalität und ihren technischen und künstlerischen Perfektionismus. Eine zentrale Rolle spielt hier ein großer 4K-Flachbildschirm, der den Betrachter mit der brillant „produzierten“ gemeinsamen Videoarbeit „Apartment Monologue“ von Hedda Schattnik und Roman Szczesny in seinen Bann zieht.

Darüber hinaus faszinieren auch die Arbeiten von Alexander Romey und Lucia Sotnikova, die gerade den diesjährigen Absolventenpreis erhalten hat, einen stipendienbezogenen Förderpreis, den die Freunde und Förderer der Düsseldorfer Kunstakademie alljährlich vergeben.

In der Klasse Anzinger verdient das Werk von Nicolas Schützinger besondere Erwähnung. Die Ölarbeiten erlauben einen Einblick in häusliche, manchmal intime Momente des Lebens und halten dennoch eine würdevolle Distanz, sodass in keinem Moment ein Gefühl von Voyeurismus aufkommt. Der gekonnte Umgang mit Licht und Schatten und deren farbliche Umsetzung erzeugt eine intensive, fast schon gefühlte Raumatmosphäre – technisch und künstlerisch schon sehr ausgereift.

Nachdem im letzten Jahr einige Absolventen ausgeschieden sind, kann der Bildhauerunterricht nicht mehr ganz an das hohe Niveau der Vorjahre anknüpfen. Hier scheint man sich zumindest teilweise in einer neuen Entdeckungs- und Experimentierphase zu befinden. Aber natürlich gibt es auch in diesem Jahr einige Arbeiten zu beleuchten. Hier sind nur einige Beispiele.

Insgesamt ist es der Kunstakademie und ihren Studierenden mit der Tournee 2018 bereits gelungen, dem noch jungen Düsseldorfer Kunstjahr nach dem „Großen Nordrhein-Westfalen“ (siehe unseren Rückblick) ein weiteres Kunsthighlight zu bescheren. Damit hat Düsseldorf 2018 ein gutes Kunstjahr eingeläutet – und das sozusagen aus „eigenem Künstlermaterial“.

In diesem Sinne - auf ein weiteres spannendes Kunstjahr 2018 in Düsseldorf.

Die Tour dauert bis diesen Sonntag und ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet

KUNSTAKADEMIE Düsseldorf Eiskellerstr. 1 40213 Düsseldorf

Die Fotos wurden aufgrund der großen Licht- und Perspektivenherausforderungen digital bearbeitet, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass es gewisse Abweichungen in der originalgetreuen Darstellung gegeben hat. Die Bearbeitung erfolgte sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ist kein Studiokatalog zu erwarten.

Die Rechte an den Fotos liegen beim Urheber – eine Weiterverwendung bedarf einer entsprechenden Genehmigung.

Ich bedanke mich bei den Studierenden für die zahlreichen und spannenden Bilder.

Die jährliche „Tour“ der Düsseldorfer Kunstakademie findet 2018 vom 31. Januar bis 4. Februar jeweils von 10 bis 20 Uhr statt. Auch diese Semesterausstellung ist ab dem 31. Januar 2018 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Besuch der Tour ist kostenlos und erfordert keine Anmeldung.

Plätze für eine „öffentliche Führung“ können von Mittwoch bis Sonntag um 13:00 und 15:00 Uhr gebucht werden. Sollten Sie Interesse an einem Platz für eine „öffentliche Führung“ haben, haben Sie unten die Möglichkeit, einzelne Plätze zu reservieren. Die Tourgebühr beträgt 5 Euro und wird am Tag der Tour vor Ort bezahlt. Treffpunkt: 1. Stock am Bücherstand.

Individuelle Gruppenführungen für maximal 15 Personen können zum Preis von 75 Euro unter vanessa.sondermann@kunstakademie-duesseldorf.de angefragt werden.

Die jährliche „Tour“ der Düsseldorfer Kunstakademie findet 2017 vom 13. bis 19. Februar statt. Die Semesterausstellung ist ab dem 15. Februar 2016 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Öffnungszeiten während der Führung: täglich von 9 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr

Rita McBride ist die derzeitige Rektorin der ehrwürdigen Düsseldorfer Kunstakademie. Sie folgt auf Tony Cragg, der gerade von der Akademie für seine Lehre und sein Engagement ausgezeichnet wurde. In einer langen Senatssitzung wurden vor wenigen Tagen vakante Professuren besetzt, die für die aktuelle Tour jedoch ohne Bedeutung sind.

Laura Sachs; Foto: Marianne Hoffmann, © KunstDuesseldorf.de Im Erdgeschoss sind die Arbeiten der Abschlussklassen aufgereiht. Laura Sachs aus der Klasse von Prof. Kiecol präsentiert sensible Arbeiten zum Thema Form und Konstruktion. Dabei fragt sie sich: „Was ändert ein minimaler Eingriff an meinem Objekt?“ In ihrem Fall eine braun getönte Leinwand. Ein am oberen Rand der Leinwand befestigter Stahlbügel verändert die Wahrnehmung. Ein Raster aus unterschiedlichen Materialien basiert auf malerischen Effekten durch Licht und Schatten. Es ist wie beim Chirurgen, der mit einem minimal-invasiven Eingriff das optimale Ergebnis erzielen möchte, ohne den Patienten zu sehr zu belasten.

Ganz andere Gedanken hat Mitstudent Sebastian Bathe mit seiner 3-teiligen Arbeit im selben Raum. Er stellt einen quadratischen, gerahmten Betonsockel in die Mitte des Raumes, arrangiert dahinter geometrisch geschnittene Holzplatten, stellt eine weitere dahinter und endet mit einer Stahlstele an der Wand. Schwarzer Endpunkt der Raumbetrachtung. Es ist eine sehr differenzierte, auf die räumliche Situation zugeschnittene Arbeit, und doch ist Sebastian Bathe im Widerspruch zu sich und der Arbeit. Der Künstler ist voller Selbstzweifel. Sein Gehirn komponiert ein Lied und ein neues Werk für einen anderen Raum und einen anderen Ausgangspunkt. Das Werk mit dem ungewöhnlichen Titel: "Fuck you, I'm going to California" lässt definitiv auf mehr hoffen.

Viele der Studierenden im Erdgeschoss der Akademie, die nun zum letzten Mal an dem Rundgang teilnehmen und ausstellen, sind zuversichtlich genug zu wissen, dass sie ihren eigenen Weg gehen werden, und zwar in Düsseldorf oder Duisburg oder Wuppertal dort, wo sie sich Atelierräume leisten können. Berlin ist für sie keine Option.

Die Gänge in der Kunstakademie scheinen nicht enden zu wollen und so freut man sich über die Abwechslung in den Fluren und die Wendungen, die die Möglichkeit bieten, größere Werke an prominenter Stelle zu präsentieren. Daphne Stahl nutzte diese Gelegenheit, um eine stählerne Menschenskulptur in eine Art Hamsterrad einzubinden. Eine Anspielung auf die Ausbildung in der Akademie oder das Leben? Wer wagt es, ein gefälliges Kunstwerk zu interpretieren?

Micha Jönke aus der Diakonenklasse zeigt ein Werk, das bereits 7 Jahre alt ist, aber noch nie zuvor gesehen wurde. Er baute es, begann sein Kunststudium und verbot die Arbeit auf dem Dachboden. Da Micha Jönke auch Architektur studiert hat, sieht er seine Arbeit als Schnittstelle zwischen Architektur und Kunst. Ein Reihenhaus und ein zweites Haus stehen ganz banal auf einem Gerüst aus schmalen Stahlstreben und einer Platte. Es sollte ein Haus am See sein. Die Architektur der Häuser zeigt weder das Reihenhaus noch das Haus am See als solches, dafür ist die Architektur zu futuristisch.

Auf ganz andere Weise setzt Micky Damm sein Wissen über Malerei und Raumplastik um. Er stellt ein einfaches Regal auf. In den Standardfächern aus dem Baumarkt befinden sich Leinwände, die pastos einfarbig zeigen.

"Und die Jahre sollen wie Kaninchen laufen". Unter diesem Titel präsentiert Nina Nowak eine von einer Pflanze bekrönte Raumskulptur aus Beton, Stahl, während sich ihre Kollegin Thea Heise auf Malerei und Lithografie konzentriert. In Holz gearbeitet, manchmal hell lackiert, gefüttert mit einer geriffelten Gummisohle, so zeigt Katharina Beilstein ihre Variationen zum Thema Schuhe. Das Ensemble trägt den bezeichnenden Titel „Plattformen“ und zeigt, was Holzskulpturen im 21. Jahrhundert bedeuten können. Die Verwirrung der Sinne, die sie in ihrer Präsentation zeigt, beeindruckt nicht nur Frauen.

In der Abschlussklasse von Prof. Katharina Fritsch setzen Anna Szermanski und Thorsten Schoth ihre Ideen in der Kunst der Gegenwart um. Während Anna Szermansky große Leinwände malerisch, bunt und blumig mit Skeletten füllt, setzt Thorsten Schoth auf weißen Putz und die Themen Gender und Theater. Eine klassische Skulptur der Antike, die ein Mieder anziehen will, zeigt eine Frau beim Ankleiden, aber wenn man ihr ins Gesicht schaut, sieht man einen zarten jungen Mann, der das Mieder mit einem eleganten Schwung an seinen Körper zieht. Hintergrund ist ein in den Himmel ragendes Banner, das genau das symbolisiert.

Tobias Nink ist ein Künstler, der sich mit dem beschäftigt, was unsere Eltern uns hinterlassen, und mit dem, was wir nur als Sperrmüll sehen. Aus diesem Sperrmüll kreiert Tobias Nink schlanke Stelen auf hohen Beinen. Mit dem Flex hat er einen alten Emaille-Gasherd so schlank gemacht, dass er scheinbar als Einplattenherd genutzt werden kann. Mit dieser Installation zeigt er aber auch seine Abschlussarbeit.

Malerei, Skulptur, Rauminstallation, freie Improvisation, die Grenzen sind fließend. Die Vielfalt der künstlerischen Ansätze ist klassenübergreifend. Die Zuordnung zu den Professoren erfolgt ausschließlich an der „Klassentür“. Und ist von Stockwerk zu Stockwerk unterschiedlich. Wie weit man lernen, arbeiten und sich entwickeln muss, zeigt sich besonders im Malunterricht. Hier sind die Unterschiede manchmal so eklatant, dass man die Worte von Rita McBride betonen möchte: „Aber es ist gut, wenn sich die Einteilung in Sparten auflöst. Ich bin zum Beispiel Professor für Bildhauerei, aber in meiner Klasse gibt es viel Malerei. Ausgangspunkt müssen die Ideen der Studierenden sein“. Aber was ist, wenn es Ideen gibt, die Technik aber noch verfeinert werden muss. Reicht das für eine Tour? Immerhin eine Ausstellung, die die Massen anzieht. Und sie fährt fort: „Wir geben ihnen ein Vokabular, um ihre Ideen auszudrücken.“ Dass sie dieses Vokabular erreichen, zeigen die Arbeiten der Meisterschüler und der bereits beispielhaft beschriebenen Abschlussklassen.

Wer in der Düsseldorfer Kunstakademie nach klaren Statements sucht, sollte unbedingt die Bühnenbild- und Architekturklasse besuchen. Ein Hochhaus in Düsseldorf neu zu interpretieren, den Ausbau der Staatsbibliothek in Berlin oder die Ringstraße an der Dortmunder Mauer neu zu denken, macht nicht nur Sinn, sondern regt auch die Sinne an.

Die Tage der Führungen fordern den Besucher heraus, die Frage, wie viel Kreativität, Talent und Potenzial in diesem ehrwürdigen Haus steckt und wie viel grandioses Erbe es zu übertreffen gibt, begleiten den Rundgang. Und wenn Ihnen das alles zu viel wird, ziehen Sie vielleicht doch nach Kalifornien. ___________________________ Anmerkung der Redaktion: Die Tour geht noch bis morgen (Sonntag, 8. Februar). Der Eintritt ist frei. Kunstakademie Düsseldorf, Eiskellerstr. 1, 40213 Düsseldorf.

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Die Sommerführung mit Präsentation und Ausstellung der Abschlussarbeiten der Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf läuft vom 9. bis 11. Juli von 9 bis 20 Uhr und am 12. und 13. Juli 2014 von 10 bis 20 Uhr

In keiner anderen Stadt ist die Kunst so in der Gesellschaft verankert wie in Düsseldorf. Besonders deutlich wird dies bei der Akademieführung, zu der Kunstfreunde und Laien, Jugendliche wie Senioren, Schüler und Auszubildende aus der ganzen Region pilgern. Obwohl es sich eigentlich "nur" um eine Performance-Show für Einsteiger handelt, dient diese Semesterabschlussveranstaltung Galeristen und Sammlern als Gradmesser für die Kunst von morgen. Diesmal treten drei Akzente auf:

Erstens: Die Einzelleistungen kommen meist von den angehenden Bildhauern, nicht von den Fotokünstlern. Wie kann man Fotokunst nach den grandiosen Vorbildern der Bechers und ihrer ehemaligen Schüler toppen? Die Williams-Fotoklasse liebt den diskursiven Dialog in der Gruppe. Wer Fotos in anderen Klassen sehen möchte, sollte sich die Bildhauerklasse von Katharina Fritsch anschauen. Dort geht Kristian Schäferling mit seinem Fuzzy-Katzen-Motiv eher der philosophischen Frage nach, wie der Zustand des Seins oder Nichtseins im Bild zu bewerten ist. Und Anna Lena Anton präsentiert ein Landschaftspanorama, bei dem man ganz genau hinschauen muss, um das vermeintliche Gemälde als Fotomontage im Computerausdruck auf mattem Druckpapier zu erkennen.

Zweitens: Nach dem Weggang der Malerstars Jörg Immendorff und Markus Lüpertz geht die Malerei weiter, doch die Bilder wirken prägnant. Bei Peter Doig, dem Professor für mehrdeutige Poesie, findet derzeit ein Generationswechsel statt. Noch ist nicht jeder, der in diese Klasse geht, ein kleiner Doig. Satoshi Kojima ist einer der letzten Helden. Er begrüßt die Besucher, die seinen Raum betreten, mit einer Theaterszene im Hintergrund und einem Laufsteg, als wollte er die Kunstbesucher anweisen, selbst ins Bild zu treten. Und wer in der Anzinger-Klasse als talentiert gelten will, muss einen langen Atem haben. Denn 400 Bilder von 46 Schülern treten gegeneinander an. Der leiseste Gewinn mit den kleinsten Formaten. Dazu gehören die eingefrorenen, regungslosen Arbeiten von Lisa Vigener, in denen Funkstille herrscht. Und Vivien Grevens sinnlich anmutende Malerei, die ihre Liebesakte in einer abstrakten Landschaft festhält und einfriert.

Drittens bleiben die Skulpturen und Installationen übrig. Hier beweisen die Studierenden ein hohes Maß an Professionalität und oft auch eine gehörige Portion Esprit. Catherine Biocia ist Absolventin von Georg Herold. Hinter einem weißen Vorhang bittet sie um ein Video. Sie hat die Musik selbst komponiert und spielt sich auch selbst, nicht als große Künstlerin, sondern als Zwerg, der kniet und die Beine hinter dem Rücken versteckt. Sie streckt ihre Arie aus dem Bier und dem Kinnhaken wie Kaugummi und wiederholt sie in einer Schleife. Außerdem befindet sich im Raum ein langes Rohr, das in den Boden gesteckt und mit einer Zugfeder abgedeckt ist. Ein Spiel-Dinosaurier, den Biocia mit einem Flex getroffen hat, baumelt aus diesem Frühjahr, sodass der Kerl nur eine halbe Portion bekommt.

Das andere der 23 Studios ist weniger brutal als museal. Die Klassen Vermeiren, Cragg und Fritsch sind absolut perfekt. Sarah Henneke (bei Cragg) umhüllt Kartonröhren mit Farbe, Holzleim und Sand, formt sie zu fantastischen Körpern und freut sich, wenn Besucher nicht nur die Konstruktion von außen betrachten, sondern auch durch die Röhren hineinschauen. Kerim Cinar (Cragg-Klasse) will hoch hinaus. Er hat eine riesige, weiße Struktur aus Gips über einen Stahlrahmen gebaut und mit unterschiedlichsten Techniken mit Spachtel und anderen Geräten strukturiert. Das kolossale Werk breitet seine Flügel aus, als wollte es trotz seines Gewichts in die Luft steigen. Auch das Bronzegrab mit dem goldpolierten „T“ von René Hüls wiegt hundert Kilo. Der junge Bildhauer fertigte auch einen prosaischen Kleiderständer an, den er mit Hilfe von MDF-Platten, Kunststoff und Graphitpulver in eine höhere Skulptur verwandelte. Hüls hofft für die ersten Jahre nach der Akademie auf Stipendien, um überleben zu können. Das Ringenberg-Stipendium hat er bereits in der Tasche. Es wird jedoch nicht ausreichen, sagt er. Die Materialien eines Bildhauers sind eigentlich ziemlich teuer.

In der Fritsch-Klasse gibt es keinen Unterschied zwischen einer Tour und dem Rest des Jahres. Hier wird durchgearbeitet. Thorsten Schoth bereitete sich zwei Jahre lang mit einer kolossalen Frau vor einem Leinwandbild auf seinen Auftritt vor. Vorbild für die Figur ist eine Freundin, die sich selbst modellieren ließ. Die Kollegin hat ihre Formen noch praller und straffer gestaltet, damit sie abstrakt wirken. Die stämmige Madame trägt ein türkisfarbenes Korsett, das ihr Fleisch einschnürt, ihren Körper verformt und die Fettfalten auf ihrem Rücken wölben lässt. Trotz ihres Volumens wirkt die Figur in ihrem weißen Gipskörper fiktiv. Sie scheint aus dem hinter ihr hängenden Leinwandbild herausgetreten zu sein, um wie eine Schlafwandlerin den Raum zu erobern.

Kristin Wenzel (Klasse Fritsch) beschäftigt sich mit ihrer eigenen Figur. Sie nimmt ihre Gipsbüste ab, poliert sie mit Achatstein, bockt sie auf einen Holzrahmen und verleiht ihr strenge Züge. Das Idealbild einer heldenhaften Frau ist vor dem Foto des alten Expo-Pavillons in Prag platziert. Es wirkt leicht abgefahren und makaber, denn das Alter Ego umgibt sich mit einem Kranz aus toten, weißen Papiervögeln.

Die Deacon-Klasse ist jungenhafter, lustiger, aber nicht weniger anspruchsvoll. Nina Nowak verwendet die billige Raufasertapete, schneidet sie in Streifen, verwebt sie zu Schlingen und macht daraus einen riesigen Turm, der sich wie der Turmbau zu Babel über einem Metallring und einem Holzkreis erhebt. Julia Wilczewski arbeitet mit Silikon für ihre Elefantenrüssel und ihren Fuchs. Beide sind modelliert und perfekt formuliert. Der Fuchs wird in eine große Waschmaschinentrommel geschleudert, während die Elefantenrüssel von den Besuchern bewegt werden dürfen. Oben unter dem Dach hat Christoph Mügge einen Feuerwehrwasserschlauch in Bronze gegossen. Auch hier nimmt die Kunst der Deacon-Klasse surreale Züge an.

Der neue Trend zum Dreidimensionalen macht auch vor der Klasse des Fotokünstlers Andreas Gursky nicht halt. Alexander Föllenz baute einen Lichtraum mit extrem hellen Neonröhren, bündelte die 50 verschiedenen Kabel wie ein Spezialist für Elektrotechnik und schickte sie nun durch Vorhänge und Pappe. Im Klassenzimmer selbst zeigt er sich als Pappkamerad, der wie eine Figur von Caspar David Friedrich auf einem Hügel steht; der Hügel ist jedoch aus Styropor, und der Held hat einen angeklebten Bart.

© Fotos und Text: Copyright Helga Meister

____________ Anmerkung der Redaktion: Die Tour geht noch bis einschließlich diesen Sonntag (24. Februar)

Öffnungszeiten während der Führung: Mittwoch bis Freitag 9 bis 20 Uhr Samstag und Sonntag 10 bis 20 Uhr

Adresse: Kunstakademie Düsseldorf Eiskellerstraße 1 40213 Düsseldorf

20. - 24. Februar Wie vor einigen Tagen angekündigt, rückt die diesjährige Tour der KUNSTAKADEMIE Düsseldorf immer näher. Diese „Tage der offenen Tür“ der Kunsthochschule, die traditionell am Ende eines jeden Wintersemesters stattfinden, werden der Öffentlichkeit wieder reichlich Gelegenheit geben, sich einen Eindruck von der aktuellen künstlerischen Arbeit der Studierenden dieser „ehrwürdigen“ Einrichtung zu machen, ein wenig Terpentinöl schnuppern oder andere Eindrücke im Kopf mit nach Hause nehmen oder einen der jungen Künstler kennenlernen und vielleicht selbst entdecken.

Klasse Prof. Katharina Fritsch 2012 KunstDuesseldorf.de wird auch dabei sein. Wir freuen uns aus diesem Anlass Dr. Helga Meister gewonnen zu haben. Als Gastautorin wird sie für uns über die diesjährige Tour berichten.

Hier der Link zum Artikel von Frau Meister: Der Rundgang, ein Fest der Bildhauerei

Wie in unserer Tourvorschau versprochen, hier unser abschließender Gesamtbericht zu diesem alljährlichen Düsseldorfer Kunstevent.

Zunächst möchte ich die in meiner Vorschau etwas dürftige Einschätzung des präsentierten Gemäldes revidieren bzw. relativieren, da man insbesondere Julia Wikzewski, "Liquidaria" im 3. war auf jeden Fall sehenswert, wenn auch keine wirklich herausragende Arbeit hervorzuheben ist. Eine generelle Richtung, in die sich die Malerei derzeit an der Kunstakademie entwickelt, konnte jedoch nicht identifiziert werden.

Insgesamt bleibt auch nach intensiver Beschäftigung mit der diesjährigen Gesamtschau der Eindruck, dass die Leistungen der Bildhauerklassen deutlich zugenommen haben und sich der Fokus an der Kunstakademie deutlich in diese Richtung verschoben hat. Auf die Frage nach den Gründen für diese Verschiebung angesprochen, nannten mir die Schüler der Klasse Cragg dafür im Wesentlichen zwei Gründe: Agata Agatowska, „CatwalkToADream 2“ (Klasse Grünfeld): Einerseits zeigten die Schüler einfach ein höheres Grundinteresse an bildhauerischer Arbeit im Vergleich zu früher könnte dies aber schon darauf zurückzuführen sein, dass mit Prof. Cragg ein Bildhauer Rektor der Kunstakademie ist und es in diesem Bereich nun einfach mehr Professuren gibt. Die Ergebnisse waren auf jeden Fall beeindruckend, auch wenn einige Arbeiten auf dem jeweiligen künstlerischen Mentor basierten. T. ging sehr weit.

Obwohl es, wie gesagt, schwierig war, auf der diesjährigen Tournee individuelle Leistungen in der Malerei hervorzuheben, möchte ich die Gelegenheit nutzen, einige Werke aus der Havekost-Klasse vorzustellen, die in Sachen Malerei am ehesten beeindrucken konnten.

Thorben Eggers, "G" (Havekost-Klasse) Sandra Schlipkoeter, "19.07." (Havekost) Astrid Styma, "SuspenderBelt" (Havekost-Klasse) Klara Landwehr (Havekost-Klasse) Arno Beck (Havekost-Klasse) Jaqueline Hess, "Sie können jederzeit vorbeischauen" Jetzt möchte ich noch ein paar Einzelfunde vorstellen, die aufzeigenswert sind, die über die Flure verteilt waren ("Flurstudenten"). M. Askari (Markenklasse) Lioba Brückner, "Curls" Lena v. Gödecke, "SolInvictus" (Silhouette) unbekannt unbekannt unbekannt Insgesamt stieß die Tour auch in diesem Jahr wieder auf großes Interesse. Am vergangenen Sonntag, dem letzten Veranstaltungstag, füllten die Besucher vor 10 Uhr den Vorraum zur Kunstakademie und konnten es kaum erwarten, eingelassen zu werden (während die ersten Nachtschwärmer schon Faschingsmusik genossen und "Stimmungshelfer" einheizten - das ist nur das vielschichtige Düsseldorf!)

Es stellte sich auch heraus, dass es nicht ratsam ist, die Tour am ersten Tag zu besuchen, denn die Ausstellung „lebte“: bis zum Schluss konnte man immer wieder Neues entdecken, was man dort am Vortag noch nicht gesehen hatte.

Besucher der Tournee 2012 zeigen reges Interesse