Wundkonditionierung bei Décollement-Verletzung – ein Fallbeispiel - DocCheck

2022-07-02 05:55:40 By : Mr. Moon Hsueh

Stürze mit ihren Folgen wie beispielsweise Wunden und/oder Frakturen stellen bei alten, meist multimorbiden Menschen hohe Anforderungen an das Therapiemanagement. Insbesondere verlangt die Konditionierung offener komplizierter Wunden ein subtiles Vorgehen, das durch die Anwendung hydroaktiver, atraumatischer Wundauflagen unterstützt werden kann. In dieser Kasuistik stellen wir Ihnen den Fall einer 84-jährigen Patientin vor, die nach einem Sturz eine offene Décollement-Verletzung erlitt und anschließend erfolgreich mit HydroClean® behandelt wurde. 

Die Patientin ist eine 84-jährige Frau, die in einer Dauerpflegeeinrichtung wohnt. Ihr Allgemeinzustand ist durch die Dauerdiagnosen metabolisches Syndrom, gemischte Hyperlipidämie, Vorhandensein einer künstlichen Herzklappe sowie eines aortokoronaren Bypasses, chronische Nierenkrankheit (Stadium 4), Gangstörung, Folgen eines Hirninfarktes und CVI mit Ulzerationen beschrieben. 

Im Rahmen der stationären Aufnahme stellte sich beim Röntgen der Unterschenkel heraus: „regelrechte Stellung der Knochen im Unterschenkel, keine Unterbrechung der Corticalis, aber deutliche Weichteilschwellung und Arteriosklerose.“ An der Wunde wurde eine Décollement-Verletzung am linken Unterschenkel mit ausgedehntem subkutanem Hämatom und partieller Wundrandnekrosen festgestellt. Nach erneuter Wundrevision und ausgedehntem Débridement wurde die Wunde mittels Unterdruck-Wundversorgung (NPWT) therapiert. Nach einem Wechsel und erneuter Wundrevision inklusive Débridement und erneuter Anlage des Unterdruck-Systems wurde die Patientin am 13.09.2019 mit entsprechendem Allgemeinzustand entlassen. Der Wundverband bei der Entlassung bestand aus einem PUR-Schaumverband und einer Saugkompresse. 

Am 20.09.2019 zeigte sich nach dem Entfernen der einfachen Saugkompresse als Sekundärverband eine nekrotische ca. 20 cm x 10 cm große Wunde mit deutlich belegten Stellen, die komplett mit dem PUR-Schaumverband verklebt war – der Wundgrund war sehr trocken, jedoch ohne Fötor und Entzündungszeichen. Eine neue Therapiestrategie musste her! Die neue Idee: Die Wunde mithilfe der feuchten Wundbehandlung zu reinigen und zu rehydrieren, um Konditionierung und Granulationsbildung zu fördern. Besonders gut eignet sich in solchen Fällen die hydroaktive, wirkstofffreie Wundauflage HydroClean®. HydroClean® ist mit Ringerlösung getränkt, die kontinuierlich an die Wunde abgegeben wird. Gleichzeitig wird dank des Wundkissens keimbelastetes Exsudat aufgenommen und dort sicher gebunden – inklusive enthaltener Matrix-Metalloproteinasen, die im Übermaß die Wundheilung negativ beeinflussen können. Dieser einzigartige Saug-Spül-Mechanismus unterstützt die Wundreinigung und ist dafür entwickelt, ein optimales Wundklima für den fortschreitenden Heilungsprozess herzustellen. 

Die Wunde wurde zunächst mittels einer konservierten Wundspüllösung (mindestens 5 min Einwirkungszeit) gereinigt – es folgte ein mechanisches Débridement mittels steriler Kompresse. Anschließend wurde HydroClean® 10 x 17 cm als direkte Wundauflage und Zetuvit® Plus Silicone 10 x 20 cm als Sekundärverband zur Exsudatkontrolle und zum Wundschutz aufgetragen. Fixiert wurde alles mittels einer elastischen Fixierbinde, da die Haut der Patientin in der Vergangenheit auf den Einsatz klebender Fixierprodukte mit Irritationen reagiert hatte. Alle drei Tage wurde der Verband gewechselt. Abb. 1: Protokoll der Wundheilung nach Einleitung der neuen Therapie mit HydroClean®

Fazit Unser Fallbeispiel zeigt wie hydroaktive, atraumatische Wundauflagen die Wundkonditionierung unterstützen kann und auch kniffelige Wunden wie die hier dargestellte offene Décollement-Verletzung in den Griff zu bekommen sind. Klicken Sie hier wenn Sie mehr über HydroClean® erfahren wollen.