Tourismus: Einfach mal ganz anders übernachten

2022-10-09 18:16:16 By : Mr. Allen Bao

Im Nordwesten Ob Kurztrip oder längere Reise – viele Urlauber wünschen mehr als nur ein gewöhnliches Bett. ­Gefragt sind naturnahe Unterkünfte, gern auch nachhaltig, wenn möglich sogar außer­gewöhnlich. Davon gibt es auch im Oldenburger Land eine ganze Reihe. Hier fünf Beispiele.

2016 wurde er mit dem Deutschen Tourismus-Preis ausgezeichnet: der Schlafstrandkorb. Mittlerweile sieht man ihn an zahlreichen Nord- und Ostseestränden, unter anderem im Wangerland. Dort stehen gleich drei Körbe: zwei in Schillig und einer in Hooksiel. Das strandnahe Nachtlager bietet Platz für zwei Erwachsene, mehr dürfen auch nicht rein (und Hunde und andere Haustiere ebenfalls nicht). Die Bettwäsche ist inklusive. Selbst Schietwetter kann dem romantisch veranlagten Nutzer wenig anhaben, denn die wind- und wasserdichte Plane lässt sich komplett schließen. Bei gutem Wetter klappt man die Plane zurück und schaut in den Sternenhimmel. Die sanitären Anlagen sind rund 500 Meter entfernt, eine Lampe liegt bereit. Weitere Schlafstrandkörbe gibt es in Dangast und Bensersiel sowie auf Wangerooge und Norderney.

Mini-Häuser, mal auf Rädern, mal nicht, liegen voll im Trend. Mitunter haben sie eine Wohnfläche von kaum mehr als 15 Quadratmetern, auf denen sich so ziemlich alles findet, was man zum Leben braucht – Stichwort: Minimalismus. Eine Nummer größer und mit allem Komfort, aber kaum weniger nachhaltig ist die Version, die auf dem Ferienhof Werner in Drantum steht. Mit Eichenparkett, komplett eingerichteter Küche, Kamin und Internetanschluss. Und selbstverständlich winterfest, dank Dreifach­verglasung und 140 Millimeter Dämmwolle, verkleidet mit sibirischer Lärche. Die Iglu-Sauna mit den Schindeln, ein Import aus Estland, ist gleich nebenan. Viel angenehmer kann man diese Art des Wohnens kaum testen. Für zwei Personen.

Eigentlich sollte er 1949 gesprengt werden, doch das ist glücklicherweise unterblieben. Nun beherbergt der ehemalige Signalturm auf der Schleuseninsel in Wilhelmshaven die wohl ungewöhnlichste Unterkunft in der Jadestadt. Der Turm liegt in einem Biotop gut zehn Fußminuten vom Südstrand entfernt. Über eine Außentreppe mit 122 Stufen geht es hinauf zur Ferienwohnung. Wohn- und Essraum sowie Schlafraum mit Doppelbett verteilen sich auf zwei Ebenen. Wer zur Dusche und Toilette will, muss die Treppe wieder runter, fürs kleine Geschäft gibt es ein Bidet neben dem Schlafbereich. Von der Aussichtsplattform in gut 30 Metern Höhe genießt der Gast den Panoramablick über Wilhelmshaven und die Nordsee, gute Sicht vorausgesetzt. Ferngläser ersetzen den Fernseher. Buchbar von Mai bis Oktober.

Ein bisschen abenteuerlustig, gelenkig und auf jeden Fall stocknüchtern sollte man sein, wenn man eine Nacht im Baumzelt verbringen möchte. Das ungewöhnliche Nachtlager hängt an drei kräftigen Gurten im Barfußpark Harkebrügge in der Gemeinde Barßel. Insgesamt gibt es dort so-gar fünf Baumzelte, die bis zu drei Meter über dem Waldboden schweben und jeweils Platz für mehrere Personen bieten. Der Gast muss nur Taschenlampe, Isomatte, Schlafsack und ein wenig Verpflegung für den Abend mitbringen. Bei gutem Wetter kann er nachts sogar das Dach abnehmen. Den Weckdienst übernehmen die Vögel. Morgens wird ein Frühstück in einem nahen Gasthaus serviert. Danach kann man dann seinen Füßen Gutes tun – bei einem Rundgang durch den Barfußpark, einen der größten in Norddeutschland.

Wie der Schlafstrandkorb hat auch der Cube bereits den Deutschen Tourismus-Preis gewonnen, das war 2018. Und wie der Schlafstrandkorb gewährt auch dieser futuristische Würfel einen freien Blick in den Himmel. Mal steht er am Strand (Hooksiel und Schillig), mal auf einer kleinen Insel im Badesee (Papenburg) und seit Kurzem auch – zunächst bis Mitte Oktober – ­im Museumsdorf Cloppenburg. Hier wie dort sind es rund 12 Quadratmeter, wetterfest umhüllt und ausgestattet mit einer großen Sojaölkern­matratze, Decken, Kissen, LED-Leuchten und einem „Chillpack“ mit „veganen Bio-Snacks und weiteren überlebenswichtigen Kleinigkeiten“, so die Firma „sleeperoo“, die die Cubes republikweit anbietet. Eine ­anständige Mahlzeit vorweg, zum Beispiel im „Dorfkrug“ des Museumsdorfes, schadet trotzdem nicht, denn die Nacht kann lang werden. Aber wann ist man schon mal allein in einem Museumsdorf?

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