Das Schwarze Auge - Satinavs Ketten: Das neue Adventure im DSA-Universum von Daedalic im Test - Gamesaktuell - Games. Fun. Entertainment.

2022-09-18 02:00:39 By : Mr. Sunny Wen

18.06.2012 um 14:47 Uhr von GamesAktuell.de Redaktion - Statt Rollenspiel präsentiert sich Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten dieses Mal als klassisches Point & Click-Adventure, für dessen Entwicklung sich die Knobelexperten von Daedelic verantwortlich zeichnen. Wie gut das neue Adventure im DSA-Universum wirklich ist, verrät euch unser Test zu Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten.

Im Vergleich zu den bisherigen DSA-Spielen entpuppt sich Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten als klassisches Point & Click-Adventure, für dessen Entwicklung sich niemand geringeres als die Knobelexperten von Daedelic Entertainment (Deponia, Harveys neue Augen) verantwortlich zeichnen. So begebt ihr euch im Verlauf des Abenteuers in die wunderschöne Fantasy-Welt Aventurien, die allerdings am Abgrund steht und von euch gerettet werden muss. Wenn man unter seinen Mitmenschen aber als Unglücksrabe verschrien ist - wie zum Beispiel die Spielfigur Geron - könnte sich dies etwas schwieriger gestalten. Als Geron noch ein kleines Kind war, landete in dem Städtchen Andergast ein wahnsinniger Seher auf dem Scheiterhaufen.

Während der Vollstreckung dieser martialischen Strafe zeigte der Seher publikumswirksam auf Geron und prophezeite, dass dieser einmal großes Unglück über Andergast und seine Bewohner bringen würde. Seitdem hat der Vogelfänger Geron einen schweren Stand in seiner Heimat und wird von allen mit Argwohn betrachtet - zumal er als Magiedilettant ganz ohne Hokuspokus, sondern lediglich mit Gedankenkraft einen schwachen Zauber wirken kann, um fragile Gegenstände zu zerbrechen. Als eine mysteriöse Krähenplage auftritt, die sogar Menschenopfer fordert, erhält Geron vom König den Auftrag, die Viecher loszuwerden. Doch der Plan schlägt fehl und sogar Gerons Ziehvater Gwinnling fällt den Vögeln zum Opfer. Kurz bevor er stirbt, kann er Geron noch berichten, dass er ein Mittel gegen die gefährlichen Vögel gefunden hat und offenbar der alte Seher hinter der Zauberei steckt. Auf der Suche nach dem Mittel trifft Geron zunächst auf die Fee Nuri, die fortan mit ihm gemeinsam durch die wunderschön gezeichnete und liebevoll animierte Spielwelt streift.

Die Reise führt durch abwechslungsreiche Locations wie das Blutzinnen-Gebirge mit einem Orklager, die Hafenstadt Enqui oder auch eine abgedrehte Feenwelt. Gemeinsam mit der kindlich-naiven Nuri spricht er nicht nur mit vielen skurrilen Figuren wie einem hutverliebten Kobold und einem Augenwesen, sondern sammelt und kombiniert auch genretypisch Gegenstände. Ab und zu müssen Sie auch Dinge mit dem Messer oder Ihrer Magie zerdeppern, um sie für Rätsel nutzen zu können. Apropos zerdeppern. Als Fee kann Nuri natürlich auch zaubern und bildet in Sachen Magie das Gegenstück zu Geron. Ebenso schnell wie Geron per Mausklick auf das Zaubersymbol etwa eine Flasche oder einen Krug zerbricht, setzt Nuri beispielsweise ein kaputtes Wagenrad per Magie wieder zusammen und ermöglicht so die Weiterfahrt mit einer Kutsche. Zwischenzeitlich kommt noch ein dritter Protagonist ins Spiel: ein sprechender Rabe, der nicht nur witzige Gespräche mit euch führt, sondern auch weit entfernte Gegenstände wie etwa Beeren von einem Berghang beschaffen kann.

Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten lässt sich dank zahlreicher Komfortfunktionen sehr angenehm spielen und braucht lediglich etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen. Quelle: Daedalic Präsentation und Bedienung des Adventures sind vorbildlich gelungen und bieten unter anderem eine Scrollfunktion des Inventars per Mausrad, wenn ihr den Mauszeiger über ein Objekt bewegt. So schaltet ihr komfortabel alle Gegenstände in eurem virtuellen Rucksack Stück für Stück durch und kombinieren sie dann per Mausklick, ohne bei einem Fehlversuch erneut ins Inventar wechseln und einen anderen Gegenstand aufnehmen zu müssen. Für diese Funktion werdet ihr an einigen Stellen dankbar sein, denn obwohl das Rätseldesign abwechslungsreich, gut gelungen und grundsätzlich fair ist, gibt es dennoch einige Ausreißer. So müsst ihr beispielsweise in der Feenwelt einen Speer verkleinern, um ihn als Pfeilersatz mit einem Bogen benutzen zu können. Der Hinweis darauf, dass man die Waffe hierfür einen (magischen) Wasserfall hinabschwimmen lassen muss, ist im Spiel so klein gehalten, dass er ebenso leicht übersehen wird wie das Formular zum Antrag auf eine Steuerermäßigung auf der Homepage des Finanzamtes.

An dieser Stelle oder auch beim Wundverband-Rätsel in der Hafenstadt Enqui wären kurze Hinweis-Cutscenes beim ersten Betreten der Szene oder eine Funktion, die stufenweise Hinweise gibt, hilfreich gewesen. Dass es in den Dialogen oft konträre Antworten zur Auswahl gibt, ist vorbildlich. Allerdings wirken sich diese lediglich auf den Dialog-, nicht aber auf den Spielverlauf aus - schade, denn das hätte den Charakteren noch mehr Tiefe und dem Spiel insgesamt noch mehr Komplexität verliehen.