Charles kann nichts mehr sehen - als er in Klinik kommt, erlebt er Überraschung - FOCUS online

2022-10-09 18:03:59 By : Ms. Linda Yin

Grauer Star ist die häufigste Ursache für Blindheit. Weltweit sind 12,6 Millionen Menschen betroffen. Die meisten von ihnen leben in Entwicklungsländern. So wie der zehnjährige Charles aus Uganda. Eine Operation in einem von der Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderten Projekt veränderte sein Leben.

An sonnigen Nachmittagen spielen Kinder auf den Straßen in Uganda, Frauen waschen ihre Wäsche und unterhalten sich. Von all dem Treiben außerhalb seines Hauses sah Charles lange nichts: Der kleine Zehnjährige war blind durch Grauen Star.

Mit vier Jahren begann der kleine Junge langsam zu erblinden. Sechs Jahre später konnte der Zehnjährige kaum mehr wahrnehmen als Licht und Dunkelheit. Die ganze Welt war für ihn hinter einem dichten Schleier verborgen.

Charles spielte nicht mit anderen Kindern, denn er sah den Ball nicht einmal, wenn er direkt vor seinen Füßen lag. Noch dazu hatten viele Eltern aus der Nachbarschaft Angst, er könne ihre Kinder mit seiner „Krankheit“ anstecken. Wenn die anderen Kinder ihn sahen, riefen sie immer nur: „Musebe!“ – „Blinder!“.

Doch das war nicht, was Charles am meisten schmerzte: „Ich will einfach nur zur Schule gehen“, beschrieb der Junge seinen sehnlichsten Wunsch. Zu gern wollte Vater Yudah ihm diesen Traum erfüllen. Doch Charles bestand die Aufnahmeprüfung der Schule nicht. „Man sagte mir, ich solle ihn zu einer Blindenschule schicken. Doch so etwas gibt es hier in der Gegend nicht.“

Auch medizinische Hilfe suchten Charles Eltern vergeblich. Eine Operation am Grauen Star kostet in Entwicklungsländern im Schnitt zwar nur 30 Euro. Bei Kindern sind es 125 Euro, weil sie eine Vollnarkose benötigen. Solche Beträge aber sind für viele Menschen unbezahlbar – auch für Charles' Vater Yudah.

Im Advent stellt FOCUS Online jeden Tag eine besondere Geschichte aus der Arbeit einer Hilfsorganisation oder eines gemeinnützigen Vereins vor. Dieser Text wurde bereitgestellt von der Christoffel-Blindenmission (CBM).

Die internationale Entwicklungsorganisation setzt sich seit mehr als 110 Jahren dafür ein, das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt nachhaltig zu verbessern. Ihre Hilfe reicht von der Vorsorge über die medizinische Behandlung bis hin zu Bildung und Existenzgründung. Die CBM unterstützt derzeit 525 Projekte in 55 Ländern. Weitere Infos: https://www.cbm.de/. Zur Spendenseite gelangen Sie über folgenden Link: https://www.cbm.de/spenden/jetzt-online-spenden.html

Dann hörte Yudah von der CBM-geförderten Mengo-Klinik, in der arme Patienten kostenlos Hilfe erhalten – auch Charles. Augenarzt Dr. Roman Eberhard untersuchte den kleinen Jungen. Er stellte Grauen Star in Charles Augen fest und beraumte eine Operation an. Schon am nächsten Morgen war es soweit: Schnell schlief der Junge durch die Narkose ein und Dr. Eberhard tauschte die getrübten Augenlinsen gegen klare, künstliche aus.

Als der Junge einen Tag später die Augenverbände abgenommen bekommt, ist die Überraschung groß: Ein Sehtest ergibt, dass er bereits jetzt besser sehen kann als erwartet. „Seine Sehkraft wird sich sogar noch weiter verbessern“, freut sich Dr. Eberhard.

Ein halbes Jahr später hat sich Charles' Leben komplett verändert. Täglich geht der Junge nun zur Schule – und das sogar ganz allein. Gemeinsam mit seinen Altersgenossen lernt, lacht und spielt er. Er ist einer von ihnen und nicht mehr ausgestoßen. Charles hat die Chance auf eine Ausbildung und ein besseres Leben.

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