Zuverlässigkeit und Kontinuität

2021-12-14 18:05:18 By : Mr. JAMES LIU

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Bad Neuenahr-Ahrweiler - 28 Wochen nach der Flutkatastrophe in der Eifel und an der Ahr gibt es noch viel zu tun und die Aufgaben und Probleme scheinen kaum kleiner zu werden. „Daher ist es wichtig, dass Seelsorger weiterhin als verlässliche Ansprechpartner vor Ort sind und bleiben“, sagt Carlo Fischer-Peitz. Der Seelsorger ist einer von mehr als 100 Mitarbeitern des Bistums Trier, die sich neben ihren eigentlichen Einsatzorten in den betroffenen Gebieten engagieren.

Carlo Fischer-Peitz, Krankenhausseelsorger am Marienhausklinikum in Gerolstein, ist seit August zweimal wöchentlich im Überschwemmungsgebiet, um Betroffenen und Helfern seine Zeit und sein Ohr zu schenken. „Der Redebedarf ist nach wie vor extrem hoch“, berichtet er. Der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg - im Ahrtal stellt er sich einfach als "Ulrich" vor - bestätigt nach seinen beiden Seelsorgeeinsätzen. Manchmal dauerten seine Gespräche mit Anwohnern, Passanten und Obdachlosen bis zu einer Stunde.

„Natürlich steht jetzt das Heizen im Fokus, ebenso finanzielle Themen, aber es herrscht auch eine gewisse Ruhe“, sagt Fischer-Peitz. "Natürlich war das, was in der Flutnacht passiert ist, schon immer ein Diskussionsthema, aber jetzt wird es emotionaler", schildert er die Lage. Traumatisierungen würden jetzt deutlicher. "Wenn es anfängt zu regnen, löst es Leute aus oder wenn sich der Keller wieder füllt." Bei älteren Menschen sind traumatische Erlebnisse aus dem Krieg wieder präsent. „Aus dem neuen Trauma und den Ereignissen aus der Vergangenheit entsteht ein sogenannter Traumaball“, sagt Fischer-Peitz, die auch Notfallseelsorgerin und in Traumamanagement ausgebildet ist.

Die Seelsorgeteams gehen an Orte, an denen sich Menschen versammeln, wie die Zelte mit den Waschmaschinen oder die Essensausgabe auf dem Moses-Parkplatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Auch Fischer-Peitz und von Plettenberg beginnen heute dort ihre Tournee. Dort treffen sie Manuela Schlemmer. Sie lebt in Bad Neuenahr, ist selbst betroffen, engagiert sich aber auf vielfältige Weise für die Menschen in der Stadt. Sie steht in regelmäßigem und engem Austausch mit den Pastoren: "Ohne euch wäre das nicht möglich!". „Jeder bringt seinen Beitrag ein“, sagt Fischer-Peitz und verweist auf Ehrenamtliche wie Frau Schlemmer, aber auch auf seine hauptamtlichen Kollegen. "Es ist gut zu sehen, wie aus einer schrecklichen Situation etwas Gutes werden kann - das macht Hoffnung."

Inzwischen kennt Fischer-Peitz viele Passanten und kann an die Gespräche der letzten Tage andocken oder er besucht Leute zu Hause. Oftmals wird er auch von aufmerksamen Nachbarn auf Menschen hingewiesen, die von einem Beratungsgespräch profitieren könnten oder „jemand einfach mal reinschauen muss“. Die Helfer sind leicht an den roten Westen mit der Aufschrift „Seelsorge“ und „Bistum Trier“ zu erkennen.

Bei seinen beiden Einsätzen im Ahrtal bemerkte von Plettenberg, dass sich viele Menschen fragten: „Will ich hier bleiben?“ Gleichzeitig spürte er einen Blick nach vorne. Der Generalvikar nimmt die Frage mit nach Trier, wie sich die Kirche hier weiter engagieren kann. Fischer-Peitz wirft ein, den Bewohnern sei Kontinuität und Verlässlichkeit wichtig.

„Fast 100 Tage nach der Flut sind noch viele Herausforderungen zu meistern. Einerseits sind sie auf der persönlichen Ebene. Dort müssen die Leiden verarbeitet werden, wie der Verlust von Familienmitgliedern, Erinnerungsstücke, materielle Dinge – das ist eine große persönliche Herausforderung. Andererseits muss das normale Leben wieder aufgebaut werden. Beides wird viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen und Geduld erfordern“, so Plettenbergs Eindruck.

Weitere Informationen zur Hochwasserhilfe des Bistums Trier und der Caritas sowie die Spendenkonten zur Unterstützung der von der Flutkatastrophe Betroffenen finden Sie unter https://t1p.de/hochwasser-hilfe.

Rund 100 Seelsorger und Pfarrer sowie Diakone und Priester unterstützten ihre Kolleginnen und Kollegen am Ahr-Tag oder in der Ahr-Woche auf vielfältige Weise, unter anderem in der aufsuchenden Seelsorge und Präsenz auf der Straße oder an Fixpunkten. Insbesondere in der Akutphase war auch die Unterstützung von Hilfskräften ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Seit Juli haben diese Männer und Frauen 1.500 Stunden Seelsorge geleistet; Hinzu kommen die Stunden der lokalen Seelsorgeteams. Die Einsätze werden von der Koordinierungsstelle Seelsorge Ahr geplant. Peter Schuh wird künftig gemeinsam mit Johannes Kölling als Vertreter des Bistums Trier die Koordination des Wiederaufbaus in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gemeinden in der Eifel und an der Ahr übernehmen.

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